Titelblätter von Zeitschriften werden so gestaltet, dass die Käufer sie möglichst sofort erkennen. Der Name steht etwa immer an der selben Stelle. Die Titelbilder ändern sich von Ausgabe zu Ausgabe. Die Bilder überschneiden den „Standard-Rahmen“ immer wieder einmal, sie sprengen den Rahmen.
Der Spiegel
Das wöchentlich erscheinende Nachrichtenmagazin Der Spiegel orientiert sich inhaltlich und auch im Layout am amerikanischen TIME Magazin (Archiv). Charakteristisch ist jeweils ein Rahmen um das Titelbild. Dieser wird immer wieder einmal gesprengt.
Anzahl der Spiegeltitelblätter/Jahr, die den Rahmen sprengen
1955 17; 1965 0; 1975 13; 1985 12; 1995 6; 2005 7; 2015 6.
Bei der BRAVO überschneiden die Bilder so gut wie immer den Zeitschriftentitel. (BRAVO Cover-Archiv)
Fotografiere möglichst viele aktuelle Zeitschriften-Cover, die an einem Tag im Handel angeboten werden, und untersuche die Überschneidungen im Allgemeinen und die des Titels im Besonderen:
- Welche Zeitschrift hat die meisten Überschneidungen und damit Ebenen?
- Beschreibe, welche Zusammenhänge zwischen dem Inhalt der Zeitschrift und den Überschneidungen bestehen.
- Beschreibe, welche Zusammenhänge zwischen dem Zielpublikum der Zeitschrift und den Überschneidungen bestehen.
- Beschreibe, welche Wirkungen die Überschneidungen auf den Betrachter haben.
praktische Aufgabe
Überschneidungen tragen dazu bei, dass die Kunden von den Bildern aktiv angesprochen werden. Allerdings wird mit jeder Überschneidung des Zeitschriftentitels dieser weniger lesbar. Wähle eine bekannte Zeitschrift aus und probiere, wie viel du vom Titel verdecken musst, dass er nicht mehr erkennbar ist.
Diese Mittel der visuellen Rhetorik wird auch in anderen Bereichen angewendet, z.B. bei Warnschildern.
In Barockendeckengemälde gibt dieses Verfahren immer wieder einmal.