Ehmer versucht mit einer linguistischen Annäherungen die Botschaft der Reklame herauszuarbeiten. Damit erklärt er die Reklame als Teil einer Kommunikation.
Die Analyse, dass Bild & Text sich als wirksames Kommunikationsduo präsentieren, trifft, in Anbetracht der steigenden Nutzerinnenzahlen für Instagram, Snapchat und Co., zu. Daraus lässt sich die Parallele ziehen, dass Werbung und Alltagskommunikation nach ähnlichen Kriterien funktionieren.
In einem dekonstruktivistischen Verfahren werden anhand gängiger Kommunikationsmodelle, z.B. Schulz von Thun – das 4-Ohren bzw. 4- Seiten Modell, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet. Eine Schüsselfunktion dabei nimmt die soziale Funktion respektive dem Selbstoffenbarungs- und Beziehungsseite ein. Die soziale Funktion, welche gegenwärtig durch die Soziolinguistik immer mehr Aufmerksamkeit erhält, unterscheidet den jeweiligen Kommunikationskontext und dadurch zwischen Werbung und Alltagskommunikation. Während die Alltagskommunikation Sender und Empfängerin in Beziehung setzt, setzt die Werbung Empfänger und Gesellschaft in Beziehung – die Tatsache, dass Werbung auf ein Drittes – außerhalb der Begegnung – verweist und der Sender dadurch verschwindet, wirft die Empfängerin auf sich selbst zurück und setzt sie in Relation zu einem auserwählten Teil der Gesellschaft.
Was die Kunstwissenschaft von der Werbunganalyse lernen kann, ist den rezeptionsästhetischen Ansatz verstärkt zu betonen. Werbung, Kunst und andere Zeichensysteme als Botschaften zu verstehen, heißt auf einen Zeichenkanon zurückzugreifen, der vor allem durch das Publikum, Zielgruppe, Rezipientinnen strukturiert ist.
In der Werbung verschwindet der Autor – Urheber – das Genie und dennoch interpretiert er die Gesellschaft.
Film : ca. 15 min. bewegt Bild und audio
Werbung spiegelt uns selbst wieder. Der Betrachter