Deutsche Kunsterziehung. (1908). Leipzig
Diese Schrift wurde im Auftrage des deutschen Landesausschusses für den III. Internationalen Kongreß zur Förderung des 3Zeichen- und Kunstunterrichts (London 1908) veröffentlicht. Sie umfaßt die folgenden Beiträge:
- Zeichenunterricht von Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Ludwig Pallat-Berlin
- Die Entwicklung der zeichnerischen Begabung von Studienrat Dr. G. Kerschensteiner – München
- Handarbeit und Kunst von Dr. Peter Jessen, Direktor am Kgl. Kunstgewerbemuseum, Berlin
- Das deutsche Bilderbuch von Dr. G. Pauli, Direktor der Kunsthalle, Bremen
- Das Wandbild in der Schule von Maler P. Hermann – Dresden
- Junge Kräfte von Lehrer Carl Götze – Hamburg
- Die Entwicklung der deutschen Kunstmuseen von Prof. Dr. Alfred Lichtwark, Direktor der Kunsthalle, Hamburg
- Auf 16 Tafeln sind Schülerzeichnungen aus Preußen, Bayern, Sachsen und Hamburg wiedergegeben.
Prof. Peter Behrens hat das Büchlein ausgestattet.
Georg Kerschensteiner (1905). Die Entwicklung der zeichnerischen Begabung. München
Siegfried Levinstein (1904). Das Kind als Künstler. Kinderzeichnungen bis zum 14. Lebensjahr. Leipzig.
Kunsterziehung. Ergebnisse und Anregungen des Kunsterziehertages in Dresden am 28. und 29. September 1901 (1902). Leipzig
Die Frage der künstlerischen Erziehung der deutschen Jugend in Schule und Haus bewegt immer weitere Kreise. Künstler und Kunstförderer, Schulverwaltungen und Museen, die Lehrer und die Freundes Volkswohls empfinden, daß der Kunstsinn und die Kunstkraft unseres Volkes nur erblühen können, wenn wir die künstlerischen Anlagen der kommenden Geschlechter wecken und innerhalb möglicher Grenzen entwickeln. Es ist an der Zeit, daß die Freunde der Sache zu gemeinsamer Aussprache und Verabredung zusammentreten, zunächst für das Gebiet der bildenden Kunst.
Alfred Lichtwark (1897). Übungen in der Betrachtung von Kunstwerken. Nach Versuchen mit einer Schulklasse herausgegeben von der Lehrervereinigung zur Pflege der künstlerischen Bildung. Hamburg.
Konrad Lange (1893). Die künstlerische Erziehung der deutschen Jugend. Darmstadt.
Eine Leseprobe aus der Einleitung (S.6), die zeigt, wie national orientiert die frühe Kunsterziehung ist.
Man sage nicht, das sei ein frommer Wunsch, das deutsche Volk sei künstlerisch nicht begabt genug, um den Wettkampf mit den anderen Nationen aufnehmen zu können. Namen wie Dürer und Rembrandt beweisen, daß die germanische Rasse mindestens dieselbe schöpferische Kunstbegabung hat wie die romanische. Allerdings ist der germanische Kunstgeist ein anderer als der romanische. Es fehlt ihm die Richtung auf die rein formale Schönheit, die Leichtigkeit und Eleganz der Erfindung, der rhetorische Schwung der Begeisterung, wie wir sie in der italienischen und französischen Kunst finden. Aber es wäre ganz verkehrt, diese Mängel als wirkliche Nachteile zu empfinden und zu beklagen. Denn wahrlich ein reicher Ersatz wurde der deutschen Kunst dafür zu Theil: Ernst und Treue der Naturnachahmung, Schlichtheit und Wahrheit der Empfindung, Tiefe des Gefühls, Reichtum nnd Bedeutsamkeit des Inhalts. Und wenn wir Deutsche nur diese eigenartigen nationalen Vorzüge festhalten und mit aller Kraft weiterentwickeln wollten, statt den fremden Idealen der romanischen Kunst nachzujagen, so würden wir gar bald auf jener künstlerischen Höhe angelangt sein, die wir bis jetzt noch immer als ein fernes Ideal herbeiwünschen.